Strömungssieden

  • Forschungsthema:Druckverlust beim Strömungsverdampfen von CO2 und CO2-Öl-Gemischen
  • Typ:Studienarbeit
  • Datum:abgeschlossen (06/2012)
  • Betreuung:

    M. Wetzel

  • Bearbeitung:Denz
  • Zur Reduzierung der Emission ozon- und klimaschädigender Gase werden FCKW und FKW vermehrt durch natürliche Kältemittel (CO2, NH3, Propan,...) ersetzt. Als ein solches natürliches Kältemittel wird CO2 aufgrund guter Wärmeübertragungseigenschaften und vorteilhafter Stoffeigenschaften (nicht brennbar, ungiftig, el. nicht leitfähig) heutzutage bereits eingesetzt, z.B. (Tief-)Kühlung, Busklimaanlagen und Wärmepumpen. Ein großes und bislang kaum erfasstes Problem stellt der Einfluss von Kältemaschinenöl auf den Wärmeübergang des verdampfenden Kältemittels dar. Aufgrund der Ölschmierung von Verdichtern in Kältekreisläufen kann eine Vermischung des Öls mit dem Kältemittel nicht vollständig verhindert werden. Dabei kann der Ölgehalt im Kältemittelkreislauf zwischen 1 bis 8 Gew.-% variieren. Versuche zeigen, dass bereits kleinste Ölkonzentrationen (< 1 Gew.-%) zu einer deutlichen Beeinflussung - meist Verminderung - des Wärmeübergangs führen können. Die Auslegung eines Verdampfers auf Basis für reine Kältemittel entwickelter Modelle zur Vorausberechnung des Wärmeübergangs kann somit sehr ineffektiv sein.

    An der institutseigenen Versuchsanlage zum Strömungsverdampfen werden seit mehreren Jahren Versuche zum Wärmeübergang und Druckverlust beim Verdampfen von strömenden CO2 durchgeführt. Durch einen zusätzlichen Ölkreislauf, welcher die Zu- dosierung von Kältemaschinenöl in den Kältemittelkreislauf ermöglicht, wird heute speziell der Einfluss des Öls auf den Wärme-übergang und den Druckverlust untersucht. Für die experimentelle Bestimmung des Wärmeübergangs wird dabei eine speziell entwickelte, segmentierte Messstrecke verwendet (s. Abbildung). Diese ermöglicht Wärmeübergangsmessungen bei konstanter Rohrwandtemperatur, welche Randbedingung der Anwendung (z.B. Verdampfer in Kühlmöbeln) entspricht. Über die die Ring- kammern der Anschlussfalnsche der Messstrecke kann zudem der Druckverlust über der Messstrecke bestimmt werden. Dieser ist eine Kerngröße zur Beurteilung der Effizienz des Systems.

    Messstrecke

     

    Im Rahmen dieser Arbeit sollen Versuche zum Druckverlust beim Strömungsverdampfen von reinem CO2 sowie von CO2-Öl-Gemischen durchgeführt und die Einflüsse der Ölkonzentration (0-3 Gew.-%), des Systemdrucks (10-40 bar), der Massenstrom- dichte (75-300 kg/m²), des Eintrittdampfgehalts in die Messstrecke (0,1-0,9) und der Strömungsform auf den Druckverlust ermittelt werden. Die Messdaten sind mit entsprechenden Korrelationen aus der Literatur zu vergleichen.